Spieletest

Super Paper Mario (Release: 14.09.2007)

Mario kennt kein Pardon und beschert uns auch auf der Wii wieder einen neuen Teil seiner Rollenspielserie Paper Mario in 2D. Denn wie der Name schon sagt befindet sich der Spieler in einer Art gemalten Welt auf Papier. Diesmal ist allerdings nicht König Bowser selber der Kontrahent unserer Helden, sondern ein gewisser Graf Knickwitz. Dieser verschlingt die Welt in sein Paralleluniversum, was weder Mario noch Bowser sonderlich gut gefällt. Wollte Bowser doch kurz zuvor noch die wieder einmal entführte Prinzessin Peach heiraten. Doch gerade als Mario eintrifft um dies zu verhindern wird die Hochzeit durch besagten Graf unsanft aufgelöst. Nun heisst es mal wieder Rätsel lösen, Sterne sammeln und Bösewichte eliminieren. Die „Weltkarte“ stellt in Super Paper Mario die Stadt Flipstadt dar, wohl nicht zuletzt durch die 3D-Flip-Funktion, auf welche wir gleich noch weiter eingehen werden. Aus dieser Stadt findet der Spieler zugang zu allen acht Welten. Allerdings ist jede Welt nur einmal durchzuspielen um den begehrten Stern am Ende zu erhalten und damit die nächste Welt zu öffnen. Reisen tut man in Flipstadt grundsätzlich mit Aufzügen oder Toren.

Wie gerade schon kurz erwähnt wäre Super Paper Mario nicht wirklich ein Wii-Game, wenn es nicht 3D Elemente beinhalten würde. Ganz neu ist deshalb die Möglichkeit mittels Tastendruck in die 3D-Ansicht zu wechseln. Viele Rätsel oder versteckte Items sind nur durch diese Ansicht zu lösen bzw. zu erhalten. Dem Spieler verbleibt aber nur kurze Zeit in der 3D-Ansicht bevor er in die klassische Variante zurück“switchen“ muss. Eine scheinbar unüberwindbare Mauer könnte also im 3D-Modus ein Loch in der Mitte habe durch das ihr hindurchschlüpfen könnt. Es empfiehlt sich also immer mal wieder „hinter die Kulissen“ zu blicken.

Doch alleine seid ihr in keinem Fall, denn Mario erhält im weiteren Spielverlauf Unterstützung von Prinzessin Peach und König Bowser himself. Dieser hat eingesehen das er ohne mit Mario zusammenzuarbeiten auch seine Welt nicht retten kann und die Weltherrschaft möchte er auf keinen Fall dem ständig „knicke-di-knack“-sagenden König knickwitz überlassen. Der Spieler hat die Möglichekeit je nach Situation zwischen diesen Charakteren hin und her zu wechseln, wobei jede Spielfigur eigene Fähigkeiten besitzt. So heizt König Bowser seinen Wiedersachern ordentlich mit seinem Feueratem ein und Prinzessin Peach schwebt sanft mit ihrem aufgespannten Sonnenschirm über Abgründe. Im späteren Spielverlauf schliesst sich euch dann auch noch Mario´s Bruder Luigi an mit dem ihr besonders hohe Sprünge ansolvieren könnt. Neben diesen 3 spielbaren Figuren stehen euch zahlreiche Helferlein in Form von „Feen“ zur Verfügung, welche ihr ebenfalls frei auswählen könnt. Vorraussetzung ist natürlich auch hier wieder, ihr habt dieses Helferlein im Spiel freigespielt. Dadurch ist es euch möglich weiter entfernte Gegenstände zu erreichen, Wände zu sprengen oder andere erweiterte Eigenschaften zu verwenden.

Wie es sich für ein echtes Rollenspiel gehört besteht ein sehr grosser Teil des Spiels aus Bildschirmtext den es zu lesen gibt. Weitere Details findet ihr hierzu im Gamecheck. Natürlich sit Flipstadt auch mit den üblichen Geschäften und Interaktionsmöglichkeiten ausgestattet. So lohnt ein Besuch im obligatorischen Item-Shop genauso oft wie das nutzen eines Speicherblockes. Anders als bei vorherigen Teilen der Serie finden Kampfszenen jetzt überigens direkt statt und nicht auf einem separeten Kampfbildschirm.

[b]Grafik[/b]

Die Grafik von Super Paper Mario kann nur mäßig überzeugen. Die Möglichkeiten der Wii wurden nahezu schändlich vernachlässigt. Grafiken, Welten und Gegner wirken teilweise lieblos, sehr detaillos und unfertig. Besonders fällt hier der Hintergrund auf, welcher leider all zu oft nahezu schwarz und trist ist. Auch für ein Super Paper Mario, welches auf einfache Grafik im 2D Look setzt hätte man hier sicherlich etwas mehr Energie reinstecken können.

[b]Sound[/b]

Der Sound ist genau wie die Grafik nicht wirklich der Spielmotivator. Sounds wiederholen sich sehr häufig und das lesen langer Textpassagen wird hierdurch unnötig erschwert. Etwas mehr Auswahl an Musik hätte für Abwechslung gesorgt. Gepaart mit dem Leveldesign kommt kein „Wow“-Effekt auf.

[b]Steuerung[/b]

Super Paper Mario wird mit einer horizontal gehaltenen Wii-Remote gespielt. Dabei dient das links liegende Steuerkreuz der Bewegung, mit 2 wird gesprungen. Diese Steuerung hätte man auch mit jedem älteren Controller umsetzen können. Die Bewegungssensoren der Wii werden nicht genutzt. Einzigster Einsatz der Wii-Remote als Fernbedienung liegt darin, das man die Remote als eine Art Taschenlampe auf den Fernseher richten kann und somit verborgene Türen finden kann.

[b]Balance[/b]

Die Balance des Spiels ist ok, die Schwierigkeitsstufe mittelmäßig bis einfach.

[b]Spielspass[/b]

Wer bis hierher gelesen hat, der wird schon einige negative Aspekte erkennen können. Hier drunter leidet der Spielspass enorm. Das Spiel hat Witz, keine frage. Dialoge sind lustig gestaltet und man kann sich oft ein Lachen nicht verkneifen. Und dennoch: Lange eintönige Welten, fast schon zuviel Bildschirmtext und ständig das gerede der gleichen Personen zerrt an den Nerven des Spielers. Selbstversändlich ist es mir bewusst das es sich um ein Rollenspiel handelt und das diese Punkte in gewissem Maße normal sind und so sein müssen. Dennoch it die Umsetzung in anderen Rollenspielen weit aus besser gelungen.

[b]Multiplayer[/b]

-nicht vorhanden-

[b]Fazit[/b]

Super Paper Mario kann Spass machen, wenn man es in kleineren Spieleeinheiten spielt und wenn man ein Freund dieser Spieleserie ist. Es ist schade das sich der Hersteller hier nicht an manchen Stellen ein bisschen mehr Mühe gegeben hat. Die 2D-Ansicht ist sicherlich Geschmacksache, aber die Umsetzung hätte mit einfachen Mitteln stark verbessert werden können.

YouTube: Klick WERTUNG: Grafik: 60%, Sound: 60%, Steuerung: 65%, Balance: 70%, Spielspass: 69%, Mehrspieler: 50%, Gesamtwertung: 62%.