Spieletest

MySims (Release: 01.01.2007)

Beim Namen „MySims“ von Electronic Arts denkt man unweigerlich an die bekannte und äusserst beliebte Sims-Spieleserie wie sie auf dem PC vor mittlerweile einigen Jahren startete. Doch MySims ist anders.

Alles beginnt natürlich auch hier mit der Charaktererstellung, wobei der Spieler auf viele Details verzichten kann. Ein paar Frisuren und Anzüge, Brille oder nicht und wenige „besondere Merkmale“ wie ein Schönheitsfleck oder Tattoo stehen zur Personalisierung des Sim zur Verfügung. Dann gehts rein ins Spiel.

Man startet in einer Stadt welcher der Spieler selbst einen Namen geben kann. Die Bürgermeisterin „Rosi“ bittet Euch auch gleich um Hilfe, die heruntergekommene Stadt wieder auf Vodermann zu bringen. Augehscheinlich sieht es hier gar nicht so schlecht aus: ein Fluss, Bäume, Wiesen und ein paar fertige Häuser empfangen den Spieler. Zuerst einmal muss jedoch ein eigenes Heim her, wobei zugleich die Steuerung von MySims erlernt werden muss. Für die eigenen vier Wände präsentiert Rosi ein passendes Grundstück. Was nun folgt hat mit dem ursprünglichen Sims-Spiel nichts mehr zutun, denn ein Haus zu errichten besteht hier ausschliesslich aus Blöcken für den Körper und verschiedenen Gegenständen zur äusserlichen Verschönerung wie Blumen und Statuen und nicht zuletzt natürlich auch Türen, Fenster, Dächer usw. Betritt man das fertige Haus ist die Raumaufteilung vorgegeben und eine standardisierte Einrichtung ist auch bereits vorhanden. Nun kann der Spieler aber immerhin wieder eingreifen und im Baumodus Gegenstände verschieben, herausnehmen oder neue hineinstellen.

Doch anders als sonst stehen im Baumenü keinen Einrichtungsgegenstände zur Verfügung und es gibt auch keinen Shop für solche. Stattdessen erhält der Spieler Baupläne um sie sich selbst zu zusammen zu schustern. Dafür benötigen wir natürlich eine Werkstatt und Rosi hat auch schon ein passendes Grundstück dafür. Also erneut ein Haus aus Klötzchen zusammengesetzt und fertig ist die eigene Werkstatt. Hier können ab sofort Baupläne umgesetzt werden. Genügend Holz steht hier immer zur Verfügung, doch um dem Gegenstand etwas „leben“ einzuhauchen benötigen wir so genannte Essenzen in Form von Früchten und Items. Früchte ernten wir also in unserer Stadt von Bäumen, welche wir mit der Wii Remote packen und schütteln. Für Nachschub können wir geerntete Früchte auch wieder pflanzen und nach etwas Geduld und giessen wiederrum ernten. Weitere Essenzen wie zum Beispiel „Freude“ erhalten wir durch nette Gesten oder Gefälligkeiten zu anderen Bewohnern der Stadt.

Beginnen wir also Bewohner anzusprechen. Zuerst geht es nochmals zu Rosi ins Rathaus mit der wir uns mittlerweile angefreundet haben und erhalten den Bauplan für einen Stuhl für die eigene Wohnung. Also ab in die Werkstatt, Bauplan auswählen und Mithilfe der Holzbauteile den Gegenstand zusammensetzen. Mit dem Steuerkreuz werden die Teile dabei gedreht, mit dem Nunchuk-Analogstick das Bauwerk. So zusammengesetzt fehlen die genannten Essenzen um den Bauplan abzuschliessen. Diese müssen wir zuvor in unser Invantar geladen haben und können den gebauten Gegenstand nun damit anpinseln und vollenden. Nach getaner Arbeit ist der Stuhl fertig und kann in unserem Haus plaziert werden. Wieder zu Rosi erfahren wir das sie ein Podest zum üben ihrer Reden benötigt, also wieder an die Arbeit…

So geht es nun weiter. Durch Gespräche mit Stadtbewohnern erhalten wir immer mehr und immer komplexere Bauaufträge, wozu wir immer mehr Essenzen benötigen und immer mehr eigenes Geschick. Ab und zu müssen wir dann auch als Baumeister mal wieder ein ganzes Gebäude aus dem Boden stampfen. Ziel ist es also die gesamte Stadt wieder aufzubauen und dessen Bewohner glücklich zu erhalten. Das Spiel beinhaltet einen Tag-Nacht-Rhythmus. Der Spieler kann schlafen gehen oder essen, was sich jedoch nicht auf den Spielerfolg auswirkt.

Sehr negativ aufgefallen sind die permaneten Ladezeiten des Spiels. Nahezu bei jedem Schritt den der Spieler ausführt bekommt er erstmal einen langweiligen Ladescreen zu sehen. Das hätte man sicher netter lösen können.

[b]Grafik:[/b]
Die Grafik von MySims ist bunt und lustig. Für ein Spiel wie MySims im Comic-Style ist sie durchaus angebracht und befriedigend.

[b]Sound:[/b]
Der Sound ist als Hintergrunduntermalung in Ordnung, jedoch nach längerer Spielzeit auch etwas nervend. Viel Veränderung gibt es nicht. Schön ist das sich der Sound ändert je nachdem wo man sich aufhält in der Stadt.

[b]Steuerung:[/b]
Gesteuert wird mit Wii-Remote und angeschlossenem Nunchuck. Dabei dient der Nunchuck-analogstick dem herumlaufen. Das Steuerkreuz der Wii-Remote dreht Gegenstände, der A Knof dient der Interaktion. Der Pointer ist ausschliesslich zur Auswahl von Menüpunkten oder Aktionen zuständig. Die Bewegungssensoren werden leider gar nicht unterstützt. Die Steuerung ansich ist schnell erlernt.

[b]Balace:[/b]
MySims wird mit der Länge der Spielzeit komplexer. Es werden mehr Elemente benötigt um Baupläne abzuschliessen. Baupläne werden allgemeiner komplexer, so das man nicht mehr wie anfangs wild drauf losbauen kann. Die Balance ist somit gelungen. Tips&Hilfen gibt es ausserdem noch an jeder Ecke, sollte man einmal den Faden verloren haben.

[b]Spielspass:[/b]
Getrübt wird der Spielspass besonders für alle Spieler, welche ein Game im ursprünglichen Sims-konzept erwarten. MySims ist kaum damit zu vergleichen. Die langen und häufigen Ladezeiten zerren an den Nerven des Spielers. Besonders für jüngere Spieler oder Freunde von Geschicklichkeits- und Aufbausimulationen könnten jedoch einige Stunden Spass bei diesem Titel bekommen.

[b]Mehrspieler:[/b]
nicht vorhanden.

WERTUNG: Grafik: 80%, Sound: 70%, Steuerung: 75%, Balance: 80%, Spielspass: 70%, Mehrspieler: 50%, Gesamtwertung: 71%.