[CeBit10] „LTE Connected Car“ – die Zukunft des Autos
Auch für die Menschen unter uns, die sich nicht als Autofanatiker bezeichnen, dürfte die Zukunft durchaus imposante und interessante Aspekte bieten. Das neue Wunderauto steckt dabei so voller Technik das der Mensch fast zur Nebensache gerät.
Original Pressemitteilung der Hannover Messe:
Einen Vorgeschmack auf die automobile Zukunft gibt Alcatel-Lucent auf der CeBIT 2010 mit der Konzeptstudie LTE Connected Car. Sie demonstriert anschaulich die bevorstehende neue Ära von Internetanwendungen und Multimedia-Diensten für Fahrer und Insassen. Dazu zählen nicht nur Unterhaltung und Infotainment, sondern auch Anwendungen wie Navigation sowie Verkehrssicherheits- und Werkstattdienste. Solche Dienste unterstützen den Fahrer, sorgen für Sicherheit und versprechen gleichzeitig neue Einnahmequellen für Netzbetreiber, Anwendungsentwickler und Automobilindustrie.
Das „Smartphone auf Rädern“ ist über LTE, die nächste Technikgeneration für Mobilfunknetze, unterwegs mit dem Internet verbunden. Damit wird es zu einem Teil des Internets und kann jederzeit Daten aus dem Web empfangen beziehungsweise ins Web hochladen.
„Zukünftig wird das Automobil selbstverständlicher Bestandteil der vernetzten Welt sein“, ist Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender von Alcatel-Lucent in Deutschland, überzeugt. „Heute nutzen wir im Auto unser Mobiltelefon, ein Navigationssystem und spielen auf der Urlaubsfahrt vielleicht eine DVD für die Kinder ab. Morgen werden wir die von zu Hause gewohnten Internetdienste auch im Auto zur Verfügung haben. Und darüber hinaus eine ganz neue Generation von Diensten, die für mehr Komfort und Sicherheit sorgen“, beschreibt Wulf die Möglichkeiten der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation über Mobilfunknetze.
LTE Connected Car verfügt über mehrere Hundert eingebaute Fahrzeugsensoren, die unter anderem aktuelle Straßen- und Wetterbedingungen erfassen. Diese Daten werden in Echtzeit aufbereitet und dann als wichtige Verkehrsinformationen anderen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung gestellt. Wenn zum Beispiel die Antischlupfregelung feststellt, dass die Fahrbahn vereist ist, wird sofort eine Warnmeldung an andere Verkehrsteilnehmer gesandt. Auch Geschwindigkeit und Abstand der Fahrzeuge werden permanent überwacht. Droht ein Stau, warnt das System rechtzeitig die betroffenen Fahrer. Doch damit nicht genug: Mit einer Onboard-Kamera wird beispielsweise die Sichtweite gemessen. So kann das intelligente Auto Nebelwände erkennen und nachfolgende Autos rechtzeitig warnen. Bei einem Unfall können die zuständigen Sensoren nicht nur die Airbags, sondern gleichzeitig eine Unfallnachricht auslösen und Hilfe anfordern. Rettungsdienste kommen dank Satellitenortung zielsicher zu Hilfe.
Ein neues Anwendungsfeld im Bereich der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation öffnet sich den Automobilfirmen mit „Remote-Diagnose“ und „Remote-Software-Update“. Mit der Diagnose aus der Ferne erhalten Autobesitzer im Problemfall direkt über das Internet Online-Hilfe ins Auto vor Ort. Welches Teil ist defekt, was ist zu tun? In vielen Fällen kann das Problem schon aus der Ferne diagnostiziert werden. „Remote-Software-Update“ heißt, dass Automobilhersteller die Software im Fahrzeug aus der Ferne auf dem Laufenden halten können. Umgekehrt liefert das Kundenauto seine Servicedaten direkt an den Server des Herstellers. Dieser weiß dann schon im Voraus, welche Ersatzteile erforderlich sind.
Das spart Zeit, Nerven und Wege und schont damit auch die Umwelt. Doch auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Musikdownloads direkt ins Auto sind bald keine Zukunftsmusik mehr.
Innovative Kommunikationsanwendungen aus dem Auto heraus in die häusliche Umgebung sorgen ebenfalls für mehr Sicherheit und Bequemlichkeit. Mit „Home Security“ kann die Überwachungs-Webcam zu Hause eingesehen und mit „Remote Control“ kann auch die vergessene Kaffeemaschine ausgeschaltet werden. Social Networking hält in leicht verständlicher und bedienbarer Form Einzug in die alltäglichen Kommunikationsanwendungen der Nutzer, etwa beim Telefonieren oder Mailen. Mit Widgets lassen sich alle denkbaren Funktionen flexibel nach Bedarf ins Handymenü integrieren.
Das Konzept LTE Connected Car wurde von Alcatel-Lucent und Mitgliedern des ng Connect Program entwickelt, darunter QNX Software Systems und Toyota Motor Sales (TMS) USA. In der Zwischenzeit gibt es eine ganze Reihe weiterer Partner, die sich dem ng Connect Program angeschlossen haben. Zu ihnen gehört auch Intamac, die die Home Security- und Remote Control-Lösungen bereitstellen.
Voraussetzung für die Umsetzung dieser Konzeptstudie ist eine flächendeckende mobile Breitbandinfrastruktur. Zukünftige LTE-Netze können zwei Frequenzbereiche nutzen, die beide im Rahmen der für April 2010 geplanten Frequenzauktion der Bundesnetzagentur vergeben werden: Das Frequenzspektrum von 2,6 GHz eignet sich sehr gut für städtische Umgebungen, das Frequenzspektrum von 800 MHz für ländliche Umgebungen. Alcatel-Lucent hat LTE Connected Car mit ihrer LTE-Netztechnik in beiden Frequenzspektren erfolgreich getestet. Attraktive Kommunikations- und Internetdienste für Autofahrer könnten damit schon bald Realität werden.