Moto GP 10/11 Gamecheck
„Erneut eine Enttäuschung wie Moto GP 09/10, oder diesmal wirklich besser!?“ fragten wir uns zu Beginn unseres ausführlichen Tests zu Moto GP 10/11 aus dem Hause Monumental Games.
Der anfängliche Trist, durch das erneut schwache Intro und einfache Menü, dauerte allerdings nicht allzu lange an. Schon die ersten Runden auf dem Sachsenring ließen eine [b]gute Motorrad-Rennsimulation[/b] vermuten. Doch der Reihe nach…
Zu Beginn unseres Tests starten wir einen Karrieremodus. Fahrer und Team kann hier individuell zusammengestellt werden. Zunächst fahren wir natürlich in der niedrigsten Klasse, der 125 ccm Zweiräder. Im Verlauf unserer Karriere, starten wir im besten Fall natürlich auch in der Königsklasse, der Moto GP-Serie. Wann? Das hängt ganz von unseren Leistungen ab…
Maßgeblich am Erfolg bwz. Misserfolg beteiligt ist unsere Teamcrew. Da wir nicht nur Fahrer, sondern auch Teamchef sind, fordert das Spiel von uns ein gutes Management. Wir müssen Mitarbeiter einstellen und Sponsorenverträge aushandeln.
Ein Rennwochenende besteht aus drei Renntagen, welche nacheinander das Training, das Qualifying und natürlich das Rennen abhandeln. Für die Fahrleistungen und die Endplatzierung werden Erfahrungspunkte vergeben und man gewinnt an Ansehen hinzu. Leider verliert man während eines Rennens auch Punkte, wenn die KI uns streift oder von der Strecke drängt. Das kann mitunter etwas frustrierend sein.
Großes Lob an Monumental Games, für die [b]Coop-Möglichkeit[/b] im Karriere-Modus. Jederzeit kann sich ein zweiter Spieler via Splitscreen einklinken und Rennen mitfahren.
[u][b]Die weiteren Spielmodi:[/b][/u]
Der [b]„Challenge“[/b]-Modus ist einfach gestaltet. Man muss sich aus einer festgelegten Position an die Spitze kämpfen, um die Herausforderung abzuschließen.
Das [b]„Zeitrennen“[/b] eignet sich perfekt zum trainieren der einzelnen Strecken und der Rekordjagd nach seiner eigenen Bestzeit.
Die Alternative zum Karrieremodus ist die [b]„Weltmeisterschaft“[/b], die man komplett fahren kann. Einfach einen Fahrer auswählen und loslegen. Unter diesem Punkt ist es auch möglich, ein einzelnes Rennen zu fahren.
Im [b]„Online“[/b]-Modus darf mit 20 Spieler gleichzeitig ein Rennen ausgetragen werden. Leider, wie bei Rennspielen allgemein üblich, beenden schon einige Spieler zu Beginn eines Rennens das Spiel. Frei nach dem Motto: „Wenn ich Letzter bin, macht es keinen Spass“. Schade, aber das liegt einzig an den Spielern und natürlich nicht an Moto GP.
Der Spieler kann zwischen vier Schwierigkeitsstufen wählen. Das Spiel ist daher nicht nur für alte Rennfahrer geeignet, sondern ermöglicht auch Einsteigern einen problemlosen Einstand. Eigene Einstellungen der Fahrhilfen ermöglichen es, die Schwierigkeit, seinem Können, nach und nach anzupassen.
Auch dieses Jahr finden wir ein [b]großes Lizenzpaket[/b] bei Moto GP 10/11 vor. Nicht nur Fahrer, sondern auch Motorräder existieren in der Realität. Ebenfalls mit dabei, sind 18 lizenzierte Strecken der MotoGP-Serie, über dessen gestalterische Umsetzung man allerdings streiten kann.
Da kommt auch schon das einzige große Manko von Moto GP 10/11 zum Vorschein – die Grafik.
Lieblos und eintönig liegen die einzelnen Strecken vor uns. Publikumsreaktionen sind Fehlanzeige. Keine Fahnen werden geschwenkt, großer, höhrbarer Jubel wird auch vermisst. Selbst nach einem Rennsieg werden wir nicht mit einer schönen Siegerehrung belohnt. Da hätte man mehr machen können… nein, müssen!
Einziger Pluspunkt hierbei: Die Rennen laufen durchweg flüssig ab, große Ruckler sucht man vergebens.
Ein Schadensmodell gibt es bei Moto GP 10/11 nicht. Dafür allerdings eine echte Reifenabnutzung, was die Lenkung und Geschwindigkeit, im Laufe eines Rennens, merklich beeinflussen kann.
[u][b]Fazit:[/b][/u]
Moto GP 10/11 macht vieles besser, als sein Vorgänger. Das Spiel beinhaltet alle Inhalte der MotoGP-Saison 2010 und wird mit Download-Möglichkeiten auch nach dem Release, auf den aktuellen Stand gebracht. Die Anpassung der Spielschwierigkeit und der umfangreiche Karrieremodus runden ein gelungenes Spiel ab. Den einzigen großen Minuspunkt hat die Grafik zu verzeichnen. Hier wäre mit der PS3-Engine sehr viel mehr möglich gewesen.
WERTUNG: Grafik: 77%, Sound: 85%, Steuerung: 82%, Balance: 88%, Spielspass: 85%, Mehrspieler: 82%, Gesamtwertung: 83%.