Deus Ex – Human Revolution – Gamecheck
Mit Genmanipulation und Maschinentechnik erschaffene Supermenschen. Nicht nur Stephen Hawking prophezeit uns eine solche Zukunft. Im Action-Rollenspielmix Deus Ex – Human Revolution ist die Wissenschaft bereits im Jahr 2027 dazu im Stande. Nicht allen Menschen gefällt diese Entwicklung. Viele verweigern die künstliche Leistungssteigerung ihrer Körper. Sie protestieren gegen jene die sich auf den Fortschritt einlassen.
Spielfigur Adam Jensen arbeitet zu Anfang des Titels für den Sicherheitsdienst einer führenden Hightech-Firma. Ein Anschlag auf dessen Hauptquartier kostet ihn beinahe das Leben. Der Umbau zur übermenschlichen Maschine gibt ihm eine zweite Chance.
Getreu der beiden Vorgängerspiele dauert es nicht lange bis sich die Handlung von Human Revolution zum komplexen Verschwörungsthriller entwickelt. Unerwartete Wendungen halten die Geschichte des Spiels spannend. Zu jeder Aufgabe im Spiel gibt es mehrere Lösungswege, was auch den Wiederspielwert steigert. Oft kann der Spieler selbst entscheiden welchen Charakteren sie vorerst vertrauen und wessen Anweisungen sie befolgen wollen.
Deus Ex – Human Revolution ist im Kern ein Actionspiel. Mit der gezogenen Waffe die direkte Konfrontation zu suchen ist aber selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad nicht zu empfehlen. Sind die Feinde erst einmal in Alarmbereitschaft stürmen sie in grossen Gruppen auf den Spieler zu. Taktischer ist da das Vorgehen aus dem Verborgenen. So bringt ein betäubter Gegner mitunter auch mehr Punkte als ein getöteter. Typische Rollenspielelemente wie ein grosses Inventar und Spezialmanöver ermöglichen Spielern glücklicherweise viele Varianten um Konfrontationen zu vermeiden. Nicht selten schlägt man dann aus dem Hinterhalt zu ohne viel Aufsehen zu erzeugen. Freunde von Splinter Cell und Co. werden also auch hier Ihren Spass haben.
Human Revolution lässt Spieler tief in seine fiktive Zukunftswelt eintauchen. Tabletähnliche Zeitungen, Bücher, Datenspeicher, Fernsehsender und andere optional nutzbare Informationsquellen liegen großzügig in den Levels verteilt. Die beklemmende Atmosphäre einer kühlen Zukunftswelt ist dem Entwicklerteam Eidos Montreal sehr gelungen. Den Grundstein hierzu legt schon der Soundtrack des Spiels. Im Einklang mit dem düsteren, futuristischen Grafikdesign erinnert die Stimmung von Human Revolution an Science-Fiktion-Filme wie Blade Runner. Von der Grafik darf man allerdings nur wenige Wow-Effekte erwarten, sie wirkt aktuell aber zeitweise matschig. Insbesondere Gesichter wirken monoton und detailarm.
Als grösste Schwäche des neuen Deus Ex stellt sich die Präsentation der Gespräche heraus. Das puppenhafte Auftraten der NPCs erinnert eher an elektronische Figuren aus Freizeitparkattraktionen als an echte Menschen. Die passend gewählten Stimmen der deutschen Sprachfassung erscheinen im Spiel zu allem Überfluss überhaupt nicht Lippensynchron. Das stört die eigentlich tolle Atmosphäre deutlich.
Das die Präsentation des Spiels in manchen Bereichen durchwachsen ist Fans bereits im Erstling aus dem Jahre 2000 kaum gestört. Dessen Stärken hat das neue Deus Ex dabei ebenso inne wie eine wendungsreiche Handlung und eine beklemmende Science-Fiktion-Welt der Extraklasse. In Human Revolution bekommt der Spieler viele Lösungen geboten das Spiel zu bestreiten. So entscheidet er selbst ob er die Rambo-Variante einsetzt oder sich bedacht auf einen hinterhältigen Mord vorbereitet. Aufgrund dieser Tatsache ist der Genremix gut gelungen. Das Gesamtkonzept ist stimmig und bringt viele Stunden Spielspass.
Deus Ex Human Revolution ist aufgrund seiner Gewaltdarstellung ohne Kinder- und Jugendfreigabe und somit nur für Erwachsene über 18 Jahren geeignet. Einen Multiplayerpart gibt es nicht.
[gamecheck]91 84 88 85 87 0[/gamecheck] WERTUNG: Grafik: 91%, Sound: 84%, Steuerung: 88%, Balance: 85%, Spielspass: 87%, Mehrspieler: na%, Gesamtwertung: 87%.