Spieletest

Doom (PC) – Gamecheck

doom big

 

Das erinnert viele an längst vergangene Tage zurück. Zu Zeiten in welchen der Egoshooter publikumsreif wurde und die Menschen scharenweise tausende D-Mark investierten um ihre Rechner spielefähig aufzurüsten. Doom zählte ganz eindeutig zu einem der Genrekavalieren dieser Zeit und durfte in keiner Spielesammlung fehlen. Es folgten diverse Fortsetzungen des Kultspiels, welche mal gut ausfielen und mal floppten. Dabei probierte sich Doom immer mal wieder neu. So wurde zeitweise viel Wert auf die Geschichte gelegt, dann doch wieder auf den harten Kampf, den Horror oder auch das PvP. 

Der neuste Ableger sollte rechnerisch eigentlich Doom 4 heissen, aber Bethesda folgt dem Trend zur Einfachheit und nennt den neuen Shooter erneut schlicht „Doom“. Selbst das Logo hat sich kaum verändert, ausser das es beim neusten Teil weniger farbenfroh und natürlich deutlich weniger pixelig ist als beim Erstling.

Dank vorbildlicher Betaphase und dadurch bedingter Betatests durch die Spielerschaft konnten viele bereits einen Einblick gewinnen. Jetzt ist die finale Version auf dem Markt und konnte von uns angezockt werden. Doom ist dabei nichts für Kinder und Jugendliche und hat deshalb das rote USK18 Logo aufgedrückt bekommen. Das gehört aber eigentlich auch schon zum guten Ton des Egoshooters. Dafür wurde es nicht indiziert.

Wie oben bereits erwähnt probiert Doom gerne etwas Neues und diesmal ist es ein waschechter Multiplayer-Shooter geworden, bei welchem die Story gefühlt überhaupt keine Rolle spielt. Am ehesten zu vergleichen wäre Doom vom Spielgefühl und Gameplay her wohl mit Unreal Tournament oder einem indizierten Genrekavalier von id Software. Apropos id Software – für den neusten Doom Teil zeichnet sich Bethesda verantwortlich und macht dabei seine Arbeit gut.

Der absolute Schwerpunkt bei Doom liegt neben der, erneut brachialen, Gewaltdarstellung auf dem Multiplayer. Hier stehen sechs Modi zur Verfügung, welche kaum Wünsche übrig lassen. Diese heißen zwar hier etwas gewöhnungsbedüftig, hinter ihnen stehen aber renommierte Spielformen wie Deathmatch oder Tower-Defence. Gespielt wird auf zahlreiche schön gestalteten Karten, welche mit hohem Unterhaltungswert punkten. In manchen Modi verlieren getötete Spieler Seelen, welche anderweitig wieder verwendet werden können. Ausserdem verteilt das Spiel auf der gesamten Karte Gegenstände, welche einem das Leben leichter machen und dem Gegner das fürchten lehren. Wir möchten aber in keinem Fall unerwähnt lassen, dass neben den menschlichen Mit- und Gegenspielern, natürlich auch wieder Unmengen von Monstern auf uns warten. Hier hat es uns besonders gefallen, alte Gefährten aus den ersten Teilen der Serie wieder zu sehen. Wer sich dafür interessiert: Doom 1 und 2 sind mittlerweile vom Index verschwunden und dürfen wieder eingekauft und gezockt werden. Viele der heutigen Gegner feierten dort ihren Einstand. Wer also lieber „offline“ spielt, auch der kann mit Doom glücklich werden.

Neben den oben erwähnten Items gibt es ausserdem sogenannte Dämonen-Runen. Mit dessen Hilfe verwandelt sich der Spieler für eine kurze Zeit in einen mächtigen Dämon und sammelt so besonders viele Kills für sein Team. Die Interaktion mit der Karte tut dann sein übriges um ausreichend Spannung in die Partie zu bringen. Zahlreiche Waffen oder auch ein Nahkampf sind möglich. Insbesondere bei letzterem, fliegen dann auch gerne einmal Körperteile durch die Luft, werden abgetrennt oder auch als Item für andere Zwecke verwendet, wie das öffnen einer Tür durch einen Fingerabdrucksensor.

Bethesdas Doom spielt sich sehr rasant und erfordert schnelle Reflexe. Man hat stets das Gefühl wichtig für sein Team zu sein und hat nie Langeweile. Gerade durch den dynamischen Spielfluss und die zahlreichen Items kommt Spielspass auf. Dabei sieht das Game fantastisch aus und nutzt die „idTech 6“-Engine. Nachdem sich wohl viele Gamer nach der Beta beklagt haben, die PC-Version sei von der Grafik abgespeckt hat man hier noch einmal ordentlich nachgebessert und zaubert das Spiel mit FullHD und 60fps auf den Bildschirm. Neben der gewohnten Brutalität im Spiel, haben sich die Entwickler auch beim Thema Level- und Kartendesign nicht lumpen lassen. Sounds wirken satt und besonders auf Kopfhörern stimmungsfördernd. Dabei sind die Systemanforderungen auch entsprechend hoch. Ein Intel Core i5-2400/AMD FX-8320 oder besser und 8GB RAM sollten mindestens verbaut sein.

Worauf sich viele Spieler freuen ist der Leveleditor. Wir hatten noch nicht viel Zeit uns damit zu beschäftigen, aber alleine dessen Existenz verspricht auch in einigen Wochen immer noch Motivation den Doom-Shortcut anzuklicken. So stehen neben den von Bethesda zur verfügung gestellten Karten, nahezu unendlich spielergenerierte zur Auswahl. Zum erstellen eigener Karten bietet der Editor alles was auch das Spiel mitbringt. Gefällt einem eine Karte nach einem Probespiel kann das Gemetzel mit Freunden losgehen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Bethesda hier sehr viel richtig gemacht hat. Doom beschränkt sich auf alte Tugenden eines knallharten, blutigen Shot and Run. Ohne viel Schnickschnack oder aufgemotzter Filmszenen schmeißt das Spiel den Zocker in eine aktiongeladene, spannende und toll umgesetzte Knüppelei der Spitzenklasse. Wer Shooter mag kommt kaum an Doom vorbei.