Politik und Gerichtsverhandlungen in „The Guild 3“
In The Guild 3 bestimmen die Spieler selbst, auf welche der umfassenden, und den kompletten Spielverlauf verändernden, Aspekte sie sich konzentrieren möchten. Ist erst einmal ein finanzielles Fundament geschaffen, bietet The Guild 3 die Möglichkeit, das Wirtschaftssystem auf „automatisch“ zu setzen und so den nötigen Freiraum zu bekommen, sich ganz auf Politik und Intrigen sowie die eigene Macht, Einfluss und Wohlstand zu konzentrieren.
Politik und Gerichtsverhandlungen sind ein Element, welches Spieler schon aus früheren Gilde-Titeln kennen. Das Konzept der Politik folgt auch dem der früheren Die Gilde-Spiele und ist dabei ironischerweise einfacher und gleichfalls komplexer in der Art und Weise, wie es sich auf das Spielgeschehen auswirkt.
Politische Ämter und Gerichtsverhandlungen
Die politischen Ämter sind in einer Pyramidenstruktur organisiert. Wenn ein Amtssessel frei ist, können sich Charaktere aus angesehen Familien darauf bewerben, wenn diese bereits ein Amt auf der Ebene darunter besetzen oder besetzt haben. Die Amtsträger der nächsthöheren Ebene stimmen dann darüber ab, wer das Amt bekleiden soll.
Bei Gerichtsverhandlungen läuft dies ähnlich ab: drei Richter haben den Vorsitz und stimmen über Freispruch oder eine Bestrafung bis hin zur Todesstrafe ab. Der Ausgang von Gerichtsverhandlungen wird also durch die Stimmen der Richter festgelegt, oder vielmehr durch den Einfluss der Spieler auf die Richter. Wurden zum Beispiel zwei der drei Richter bestochen, kann zwar immer noch eine Strafe ausgesprochen werden, diese wird jedoch sehr gering ausfallen.
Öffentliche Meinung
Es gibt ein Spielelement, welches in The Guild 3 nicht nur den Wahlausgang, sondern auch das Ergebnis von Gerichtsverhandlungen stark beeinflussen kann – die öffentliche Meinung. Schließlich entstand in diesen Jahren die humanistische Philosophie, die später Europa und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Zum ersten Mal war der Adel gezwungen, sich zumindest in Ansätzen anzuhören, was „das Volk“ zu sagen hatte.
Obwohl die Bevölkerung also kein Mitspracherecht bei den Angelegenheiten der Stadt und der Ämter hat, hat sie doch eine eigene Meinung. Dies kann für den Spieler sowohl zu einem Vorteil als auch einem Nachteil werden.
Wenn die Richter oder andere politische Gegner des Charakters z.B. eine sehr harte Strafe für ein Bagatelldelikt fordern, könnte die Bevölkerung glauben, dass ein grobes Unrecht geschieht und sich gegen die Richter stellen. In diesem Fall könnt ihr also entweder mit den Richtern selbst kooperieren oder aber mit der Bevölkerung zusammenarbeiten und so Druck auf die Richter ausüben.
Macht & Einfluss
Je nachdem wie groß die jeweilige Stadt ist, gibt es in The Guild 3 viele politische Ämter, die sich in verschiedene Kammern unterteilen. Auch wenn jeweils nur ein Amt bekleidet werden kann, ist es trotzdem möglich Einfluss auf andere Kammern ausüben (z.B. durch ein Familienmitglied) – dies ist aber nur bis zu einem gewissen Punkt möglich. Die öffentliche Meinung kann leicht „überkochen“. Wenn die Bevölkerung annimmt, dass das System korrupt ist, kann sie sich schnell gegen den Spieler wenden.
Jeder Amtssessel hat seinen eigenen Reiz, und den Ämterbaum einer Stadt zu dominieren, indem man möglichst viele Getreue Ämter bekleiden lässt, gewährt viele Vorteile. Für Spieler, die nach großer Macht streben, führt dies zu interessanten Situationen, in denen nicht immer mit eiserner Faust regiert werden kann. Es muss auf möglichst vielen verschiedenen Ebenen Politik betrieben werden, um so zumindest den Eindruck zu erwecken, dass die öffentliche Meinung berücksichtigt wird.
Natürlich ist diese öffentliche Meinung nicht in Stein gemeißelt und kann sich leicht ändern. Der eine oder andere Skandal hier und da, kann wahre Wunder bewirken…