[GC18] Überraschend gut: Harold Halibut auf der gamescom
Mit Harold Halibut haben wir eine echte Überraschung auf der gamescom gefunden. Eher unscheinbar am Stand der Programmierumgebung Unity wartete das Spiel an einer Spielstation auf uns. Das deutsche Entwicklerstudio Slow Bros. hat sich die Mühe gemacht, ein komplettes Spiel in Stop Motion Technik zu erstellen. Konkret bedeutet das, dass jedes Element im Spiel zuvor in Miniatur gebastelt und dann in 3D gescannt wurde. Bewegungen entstehen entweder über die bereits genannte Stop Motion Technik oder durch Motion-Capturing. Im Gespäch bestätigt der Entwickler, dass bis auf minimale, gerenderte Bewegungen, wirklich alles durch diese Technik entstanden ist. Neu ist das nicht gänzlich, in einem komplexen 3D Spiel, in welchem konsequent jedes Details so umgesetzt wurde, aber schon. Dabei fallen nicht nur die Figuren, sondern auch die liebevoll gezeichneten Hintergründe und Gegenstände auf. Einfach alles was zu sehen ist, existiert in echt, jede Jacke im Schrank, jede Treppe und jeder Computerbildschirm.
Zur Story. Die Menschheit ist auf der Suche nach einem neuen Lebensraum und fliegt mit einer Raumstation ins Weltall. Man zeigt sich sehr froh einen Planeten mit Wasservorkommen gefunden zu haben. Dumm nur, dass man bei Ankunft feststellt, dass besagter Planet ausschließlich aus Wasser besteht und keine Landmasse besitzt. Daher lebt man seit einigen Jahren im Inneren der Raumstation. Sogar Kinder sollen hier bereits geboren worden sein. Und so nimmt das Leben dort seinen Lauf. Der Spieler ansich findet sich also einige Jahre später auf der Raumstation wieder und beginnt dort sein Abenteuer. Allgemein ist die Geschichte neben der Technik, welche das Spiel bietet, nicht zu vernachlässigen. Freundschaften pflegen, Rätsel lösen und natürlich eine ordentliche Portion Humor machen den Spielfluss aus.
Der Charme des Spiels besteht in der Erzählung der Geschichte, sowie dem Stil der Charaktere und der Umgebung. Natürlich sieht man den eigenwilligen Grafikstil sofort und zu Beginn ist er zugegeben ein wenig befremdlich. Wenn man sich dann aber im Raumschiff bewegt und ein bisschen über die Entwicklung des Spiels weiß, kann man nicht anders als sich mit dem Protagonisten anzufreunden. Das kleine Indie-Team sammelte dazu zuerst Geld via Kickstarter und investierte dann unendlich viele Stunden in das Basteln der Gegenstände. Auch der Scan dauerte sehr lange. Laut Entwickler liegen fast alle Elemente in 8k Auflösung vor. Nur so kann man die Spielwelt zum leben erwecken und die unverkennbare Atmosphäre schaffen.
Harold Halibut soll auf dem PC, sowie Xbox One und Playstation 4 erscheinen. Wann genau es soweit ist, steht noch nicht genau fest.