[GC19] Mit Transport Fever 2 zur gamescom
Als bekennender Transport-Simulations-Fan durfte ich einen Blick auf Transport Fever 2 auf der gamescom werfen und konnte mir einen ersten Eindruck verschaffen. Dabei schaut Transport Fever 2 auf einige Erfahrung im Bereich zurück. Teil 1 und das davor veröffentlichte Train Fever sollte dem Entwickler Good Shepard also ausreichend Feedback eingebracht haben um das Spiel zu einem Hit für Simulationsfreunde zu machen.
Zuerst fällt uns auf, dass wir nun noch mehr Einstellungsmöglichkeiten haben. Unseren Wünschen für die eigene Welt sind kaum Grenzen gesetzt. Die Karte wird dann sauber und nach unseren Wünschen generiert, bevor wir uns ins Abenteuer stürzen. Ob bergisch oder Flachland, viele oder wenige Städte, Wald oder Steppe, alles kann grob definiert werden. Danach zeigt sich nicht viel Neues, dafür aber sehr gut umgesetztes.
Wir beginnen weit in der Vergangenheit (vorher definierbar) als Transportunternehmer. Uns stehen dazu Fahrzeuge zum Personen- und Warentransport, sowie Schiffe, Züge und Flugzeuge zur Verfügung. Je nachdem wie weit wir in der Vergangenheit beginnen, müssen wir auch noch mit Kutschen vorlieb nehmen. Sämtliche Fahrzeuge sind einer Kategorie zugeordnet, wobei es auch Mischungen gibt, also beispielsweise ein Flugzeug das Passagiere und Waren transportieren kann. Desto länger wir spielen, desto weiter schreitet die Zeit voran und uns stehen kontinuierlich neue Erfindungen und Fahrzeuge zur Verfügung. So bleibt es lange spannend. Hier zeigt sich auch eine Neuerung im Vergleich zum Vorgänger: Möchte man in einer Epoche verweilen, kann man diese nun anhalten. Die Zeit im Spiel läuft dann zwar weiter, das Jahr jedoch nicht.
Richtig Spaß macht das Erstellen der Infrastruktur. Hier punktet Transport Fever 2 ganz klar. Egal ob Straßen oder Schienen, der Editor funktioniert intuitiv und sinnvoll. Neu ist auch, dass man bestehende Trassen und Haltestellen beliebig anpassen kann. Musste man häufig noch alte Bahnhöfe abreißen, wenn man einen weiteren Bahnsteig benötigte, kann man den Bestehenden nun editieren.
Die Stadtentwicklung verhält sich gewohnt. Ist ein Dorf gut angeschlossen, mit Haltestellen und Waren versorgt, dann wächst es bis zur prächtigen Stadt heran. Vereinfacht hat man hier die Warenkette. Im Vorgänger musste die Warenkette von Abbau über Verarbeitung bis zur Verwendung abgeschlossen sein um in Betrieb zu gehen. Das hat, laut Entwickler, viele Spieler verwirrt. Nun können auch Zwischenschritte bereits ihre Arbeit aufnehmen.
Mit detaillierten Statistiken hilft Transport Fever 2 dem Spieler sein Netz zu optimieren, die Bewohner gut zu versorgen und natürlich den Gewinn zu maximieren. Hier wäre der Wettbewerb zwischen Spielern eine tolle Sache, aber leider gibt es keinen Multiplayer-Modus. Transport Fever 2 ist ausschließlich für einen Spieler gedacht. Im Gespräch mit dem Entwickler wird uns erklärt, dass man zum jetzigen Zeitpunkt nur so eine perfekt balancierte Simulation und die vielen neuen Möglichkeiten implementieren können. Ein Multiplayer ist aber angedacht, allerdings noch in ferner Zukunft. Die notwendigen Änderungen am Spiel seien aktuell dafür zu massiv.
Transport Fever 2 wirkt auf uns wie eine vollends runde Sache. Große Kritik haben wir nicht. Das Spiel könnte Neulinge zu Beginn leicht überfordern, geht dann aber intuitiv und sehr geschmeidig von der Hand. Für Fans des Genres uneingeschränkte Kaufempfehlung. Mit Multiplayer wäre es ein Traum. Release soll im vierten Quartal diesen Jahres sein.