Kaspersky-Analyse: 5,8 Millionen Angriffe auf Gamer während der Pandemie
Cyberkriminelle greifen zunehmend Gamer an, wie aktuelle Analysen des Sicherheitsexperten Kaspersky zeigen [1]. So wurden zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2021 mehr als 5,8 Millionen Angriffe durch Malware und unerwünschte Software, die als beliebte PC-Spiele getarnt waren, von Kaspersky-Lösungen erkannt und verhindert. Die Experten vermuten, dass das erhöhte Volumen mit der rasanten Zunahme von Gaming-Aktivitäten während der Pandemie zusammenhängt. So nutzen Cyberkriminelle zunehmend Dropper – Hilfsprogramme zum Nachladen und Installieren der eigentlichen Malware, die Signaturen der Anti-Malwaretools umgehen können – und Stealer, die in der Lage sind, auf Wallets von Kryptowährungen, FTP, E-Mail-Clients und verschiedene Anwendungen zuzugreifen, vertrauliche Informationen zu stehlen und Details über die Computer der Opfer zu sammeln.
Die Gaming-Industrie erlebte in den vergangenen 18 Monaten ein beispielloses Wachstum, das unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass viele während des Lockdowns zuhause bleiben mussten. Kaspersky-Forscher haben nun verschiedene spielbezogene Bedrohungen untersucht, mit denen Nutzer während der gesamten Pandemie konfrontiert waren – von potenziellen Angriffen auf PC und mobile Geräte bis hin zu Phishing-Methoden.
Cyberbedrohungen im Zusammenhang mit PC-Spielen um 66 Prozent gestiegen
Die Kaspersky-Experten analysierten die Angriffe mit Malware und unerwünschter Software, die als die 24 beliebtesten PC-Spiele und die Top 10 der mobilen Titel des Jahres 2021 getarnt waren. Demnach ist die Anzahl der Cyberbedrohungen im Zusammenhang mit PC-Spielen mit der Einführung von Ausgangsbeschränkungen im zweiten Quartal 2020 sprunghaft angestiegen ist. Insgesamt wurden weltweit 2,48 Millionen Bedrohungen erkannt, was einem Anstieg von 66 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020, in dem 1,48 Millionen Angriffe erkannt wurden, entspricht. Interessanterweise ging die Zahl der Angriffe und der betroffenen Nutzer im zweiten Quartal 2021 stark zurück – auf lediglich 636.904 Attacken.
Ebenso ist die Zahl der betroffenen Nutzer, die mit mobilen Geräten spielen, seit Beginn der Pandemie um 185 Prozent angestiegen, von 1.138 im Februar 2020 auf 3.253 im März 2020. Allerdings gab es nicht wie bei PC-Games nach den Restriktionen einen signifikanten Rückgang an Angriffen: Im zweiten Quartal 2021 sank die Zahl der angegriffenen Nutzer pro Monat gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres durchschnittlich nur um 10 Prozent. Dies zeigt, dass mobile Bedrohungen für Cyberkriminelle weiterhin attraktiv sind, selbst wenn die Beschränkungen weltweit aufgehoben wurden.