Spieletest

Shakedown: Hawaii – Gamecheck

Shakedown: Hawaii wird man entweder sofort lieben oder kann zumindest versuchen damit warm zu werden. Wer schon früh Grand Theft Auto gespielt hat, besonders den zweiten Teil der Serie, den wird die Grafik sofort ansprechen. Wer in der Super Nintendo Generation groß geworden ist, wird sich ebenfalls am Stil des Titels erfreuen.

Aus dem Hause Vblank Entertainment kommt nach satten sieben Jahren Shakedown: Hawaii. Deren Vorgängertitel Retro City Rampage dürfte vielleicht noch dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Als  reicher und einflussreicher Geschäftsmann der Firma Feeble Multinational hat sich unser Protagonist in den 80er Jahren zurückgezogen und lässt sein Geld für sich arbeiten. Sollen doch andere schuften, unser Business läuft von alleine – bis heute. Als plötzlich die Gewinne einbrechen und die Geschäfte drohen Konkurs zu gehen, müssen wir wieder selber ran. Dumm nur, dass auch unser gesamter Sinn fürs Geschäft in den 80ern hängen geblieben ist.

Hier sind wir auch schon bei der Story von Shakedown: Hawaii. Diese hat nämlich einzig und alleine den Sinn die letzten Jahre auf die Schippe zu nehmen. Dabei nehmen wir es mit dem Gesetzt nicht so genau. Wir lernen, dass man mittlerweile Geld mit dubiosen Abos macht oder sich Influencern bedient. Die charmante Art, wie unser Protagonist mit diesen Neuerungen der heutigen Zeit ausmacht bringt einen an vielen Stellen zum schmunzeln. Gleichzeitig steckt auch eine ganze Menge Gesellschaftskritik in Shakedown: Hawaii. Schließlich sind die vielen Methoden um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und Konkurrenten platt zu machen allesamt auch bittere Realität. Beim Spiel wird einem mehr als einmal bewusst wie selbstverständlich wir so manchen Irrsinn mittlerweile hinnehmen.

Die Story wird durch etliche Cutscenes erzählt. Entweder mit anderen fadenscheinigen Charakteren oder auch mit dem Fernseher. Aus dem TV nämlich erhalten wir eine Menge gute Ideen um unserem Geschäft durch kriminelle Machenschaften Aufschwung zu verleihen indem wir die Nachrichten verfolgen. Bei Bedarf wird auch gerne auf VHS aufgenommen. Dabei haben wir nicht nur unseren Sohn, sondern auch mehrere Berater um uns gescharrt. Apropos Sohn. Diesen, uns selbst und einen weiteren Protagonisten, welcher eher fürs Gröbere angeheuert wird, können wir auch hin und herwechseln. Das macht meist keinen Sinn, da uns die Story durchs Spiel führt. Aber hier und da gibt es auch Nebenmissionen, welche wir dann nur mit dem richtigen Mann angehen können.

Das Gameplay gestaltet sich in der bereits oben genannten GTA Manier von früher, sprich aus der Schrägdraufsicht. Wir steigen in ein x-beliebiges Auto und rasen zum Zielort. Passanten zu überfahren bringen dabei einen netten Nebenverdienst in Form von Geld, welches diese fallen lassen. Jederzeit können wir aussteigen, einkaufen oder zur Abwechslung Schutzgeld in den zahlreichen Läden erpressen. Polizei gibt es auch. Diese ist allerdings eher Beiwerk, denn eine wirkliche Gefahr stellt diese nicht dar. Die Flucht ist einfach, es gibt Items um das Fahndungslevel loszuwerden und spätestens bei der nächsten Story-Cutscene ist der Spuk wieder vorbei. Und so gut die Story auch ist, hier sind wir auch gleich beim größten Kritikpunkt des Spiels. Nach kurzer Zeit wiederholen sich Aufgaben und Orte zu sehr. Für etwas Abwechslung sorgt da noch die Map, auf welcher wir zunehmend mehr Immobilien und Firmen aufkaufen. Danach gibt es aber auch hier nur stupides aufleveln, was auf Dauer ermüdend wirkt.

Wir waren mit allen Missionen und mit dem kompletten Ausbau nach rund 9 Stunden fertig. Das ist ok für ein Spiel dieser Art und länger hätte es auch nicht sein dürfen. In dieser Zeit aber hatten wir eine Menge Spaß, haben über das eine oder andere nachgedacht und mussten ein paar Mal herzlich lachen. Der Charme des Spiels ist toll, die Grafik passend, der Sound etwas nervig. Hier kann man wirklich einen Blick riskieren.