Doom Eternal – Gamecheck
Mit Doom Eternal wollte Publisher Bethesda und Entwickler id Software einiges richtig und noch viel mehr besser machen. Nun, ein paar Tage nach dem Release, durften wir uns den Abspann des Spiels ansehen und möchten unsere Erfahrungen mich Euch im Gamecheck teilen.
Einmal mehr schlüpfen wir in die Rolle des Doom Slayers um es mit Horden von Dämonen aufzunehmen. Schnell wird klar, dass Entwickler id Software eine gehörige Portion Nostalgie mit in Doom Eternal retten will. So fühlen wir uns sehr schnell heimisch, denn die meisten der blutrünstigen Gegner kennen wir bereits. Diese in neuem Gewand zu sehen weckt Kindheitserinnerungen an die Anfänge der Serie. Die Grundprinzipien sind gleich. Im First-Person-Shooter metzeln wir was das Zeug hält und machen Jagt auf Rüstung, Munition und HealthPacks. Der Großteil des Spiels ist linear, dass bedeutet wir wissen schnell wo es weiter geht. Dies ist aber nicht immer der Fall. Mehrmals verhaspelten wir uns in den Gängen oder sahen einfach nicht den einen, winzigen Vorsprung an welchen wir springen mussten um weiter zu kommen. Zum Glück markiert das Spiel wichtige Stellen im grünen Schimmer, also heißt es Augen auf.
Doom Eternal ist dabei nicht nur Shooter, sondern auch ein gutes Stück Jump and Run. Wie oben bereits erwähnt, wird das bekannte Spielgeschehen durch teils knifflige Sprungpassagen ergänzt. Es gilt also auch zu schwingen, zu hangeln und sich festzukrallen. Diese Eigenschaft bringt unweigerlich eine erfrischende Portion Dynamik ins Spiel. Die Kämpfe sind dadurch noch schneller und bekommen einen Touch von Taktik. Ausserdem darf nie der Blick auf die Gesundheits- und Munitionsanzeige fehlen. Hat eine der rund 8 Waffen im Spiel mal kein Material mehr, greifen wir auf den Nahkampf zurück. Zerschneiden wir einen Gegner mit der Kettensäge, lässt dieser nämlich Munition und andere Items fallen. Klingt seltsam, ist aber so. In den Nahkampf gehen wir ausserdem, wenn wir einen Gegner kampfunfähig oder betäubt haben um ihm den letzten Schlag zu versetzen. Gerade bei Bossgegnern kommt dieses Procedere zum tragen.
Um kurz bei Waffen zu bleiben. Zwar gibt es keine riesige Anzahl in Doom Eternal, dafür können diese jedoch sinnvoll aufgewertet werden. Hierzu finden wir Items und Stationen in der Spielwelt, welche unsere Schießeisen mit neuen Kräften und auch neuen Funktionen erweitern können. Dabei lässt das Spiel dem Spieler genau so viele Freiheiten in der Individualisierung, dass es nicht überfordernd oder störend im Spielfluss wirkt. Doch nicht nur Waffenupgrades gilt es zu entdecken, sondern auch zahlreiches mehr oder weniger sinnvolles Sammelzeug. Etwas zu verspielt muten dabei die Sammelpuppen aus dem Doom Universum an. Da haben uns Schallplatten mit Soundtracks schon besser gefallen. Zu guter Letzt finden sich dann noch Items welche uns für kurze Zeit mächtiger machen, zum Beispiel einen Strahlenschutzanzug um bestimmte Gebiete schadenfrei betreten zu können.
Doom Eternal hat uns bereits im normalen Schwierigkeitsmodus ordentlich gefordert. Zum Glück ist das Spiel so fair und lässt uns immer wieder nah am letzten Geschehen spawnen, wenn wir mal wieder das Zeitliche gesegnet haben. Während des gesamten Spiels wechseln sich Passagen ab in welchen wir schnell voran kommen und welchen in denen wir erst ein Ziel erreichen müssen. Letztere erinnern an klassische Karten von Multiplayer-Shootern, welcher Doom Eternal natürlich auch einer ist. In der Kampagne, welche wir in diesem Gamecheck in den Mittelpunkt stellen, haben uns diese Wechsel gut gefallen. Interessante Karten mit interagierbarer Umgebung und wildem Gemetzel müssen gemeistert werden um das Tor zum nächsten Bereich zu öffnen. Kleiner Tip: Erscheinen Euch die Gegnermassen unendlich, dann macht euch auf die Suche nach Zauberern oder Totems und zerstört diese zuerst. Während des Spiels ist es wichtig, sich immer wieder auf neue Bedingungen einzustellen. Doom Eternal ist so dynamisch, dass wir ständig Waffen wechseln müssen, zwischen schießen, Nahkampf oder dem Flammenwerfen switchen und natürlich die individuellen Schwachstellen der Gegner ausnutzen.
Die Welt von Doom Eternal sieht fantastisch aus und spielt sich ebenso. Die Level, von denen es 13 Stück gibt, sind durchweg düster. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung schön gewesen. Ansonsten ist das Leveldesign ausgeklügelt, spannend und schnell. Auch wenn wir ab und zu Probleme mit der Wegfindung hatten, länger als drei Minuten haben wir wohl selten gesucht. Meistens hatte sich während des Kampfes irgendwo ein Loch in Decke oder Boden aufgetan, durch welches es dann weiter ging. Ebenso wie die Grafik weiß auch der Sound zu überzeugen. Nicht nur der Background, sondern auch die wuchtigen Klänge der Waffen machen das Spiel zu einer runden Sache. Sogar die rund 15 Stunden andauernde Story schafft es uns zu unterhalten. Diese spielt sich auch viel in unserem Raumschiff ab, welche als Bindeglied zwischen den verschiedenen Karten fungiert.
Fazit: id Software hat es geschafft Doom Eternal zu einem sehr würdigen Nachfolger der Serie zu machen. Schwachstellen von Doom aus dem Jahre 2016 wurden konsequent verbessert. Die Nostalgie der ersten Teile kommt nicht zu kurz und spieletechnisch befinden wir uns hier in der ersten Liga. Doom Eternal ist für alle aktuellen Konsolen und den PC erschienen und Konkurrenten des Genres haben eine neue Messlatte gesetzt bekommen.