Uncharted 3: Drakes Deception – Gamecheck
Seit einigen Tagen steht der neuste Uncharted-Teil für die Playstation 3 in den Läden. Drakes Deception ist mittlerweile schon der 3. Uncharted-Teil und setzt nahtlos an seinen Vorgängern an. Auch dieses mal schlüpfen wir wieder in die Rolle des Titelhelden Drake und kämpfen uns in der „3rd-person“-Ansicht durch die Level.
Wer sich noch an den Beginn des Vorgängers Uncharted 2 erinnert, der denkt gerne an den imposanten Start in die Geschichte des Abenteurers. Ein völlig zerstörter und eine Klippe herunterhängender Zug, an dem Drake zur Rettung herausklettern muss. Im dritten Teil geht es etwas ruhiger, aber dennoch sehr spannend zu. Bei dem Austausch eines bedeutenden Rings (den Ring, den Drake auf seinen vielen Abenteuern schon als Glücksbringer bei sich trug) kommt es zwischen Drake, in Begleitung seines alten Freundes Sullivan, und eines zu Beginn unbekannten Mannes zum Eklat. In einem Hinterzimmer einer dubiosen Bar wird Drake mit Falschgeld bezahlt und greift daraufhin unseren unbekannten „Freund“ und dessen vier Komplizen an. Das Besondere dabei: Dieses erste Kapitel der Geschichte wird gleichzeitig zum Tutorial. Uns wird während des Kampfes die Steuerung erklärt und wir können die Aktionen direkt ausführen. Nette Idee aus dem Hause Naughty Dog.
Schon in der darauffolgenden Szene lernen wir unsere Widersacherin Katherine Marlowe kennen. Sie nimmt – dem vom Kampf sichtlich gezeichneten – Nathan Drake den Ring ab und lässt uns uns im weiteren Verlauf des Spiels die Jagd auf Sie starten. Dabei erleben wir wieder unzählige Überraschungen. Viel rum kommen wir auch in diesem Teil wieder. Wir reisen quer durch Europa und die arabische Staaten, mal müssen wir taktisches Geschick beweisen, mal hilft nur das gnadenlose erlegen unserer Gegner, um weiterzukommen. Leider erscheinen dabei oftmals gegnerische Söldner aus dem Nichts. Endledigen wir uns beispielsweise erst der Gegner auf der rechte Flanke, so wenden wir uns danach natürlich der linken Seite zu. Nach einigen Sekunden müssen wir aber wieder dem Querfeuer aus beiden Richtungen ausweichen. Und das an Stellen, die so schnell eigentlich keine neuen Gegner erreichen können. Dafür entschädigt uns der Nahkampf, wo wir wie gewohnt zwischen zuschlagen und ausweichen kombinieren können. Dies fühlt sich manchmal etwas steif an, wenn wir gegen mehrere Gegner kämpfen, kommt dagegen aber in einem Einzelkampf sehr gut zur Geltung. So ist es auch möglich, einem einzelnen Gegner die Waffe aus der Hand zu schlagen, oder die Handgranate an seinem Gürtel scharf zu stellen und den Kollegen mit einem wuchtigen Tritt aus unserer Reichweite zu befördern. Das bringt Abwechslung und macht eine Menge Spass.
Die Passagen, in denen wir größtenteils zur Waffe greifen müssen, funktioniert genauso wie in den Vorgängern: Zielen und schießen, in Deckung gehen, aus der Deckung heraus schießen, Handgranaten in Gegnermassen werfen. Zum Glück hat sich hier nichts verändert. Natürlich können wir auch wieder Handgranaten, die von Gegnern geworfen wurden, zurückwerfen, so dem sicheren Tod entgehen und unsere Feinde damit wiederum überraschen.
Grafisch hat sich zum Vorgänger nicht viel verändert. Natürlich gibt es neue Schauplätze, Charaktere und Zwischensequenzen, aber die strahlen auch noch sehr schön in der „alten“ Engine. Trotzdem hat man das Gefühl, alles sieht noch einmal besser aus. Es wird in Uncharted 3 noch imposanter als in den Vorgängern. So müssen wir beispielsweise einem Flammeninferno in einem alten Schloss entkommen, in dem hinter uns alles zusammenbricht und uns teilweise der Boden unter den Füßen wegbricht. Oder wir finden uns auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff wieder, das langsam kentert und alle Gegenstände und auch Nathan hin und her schwanken lässt. Ein super Spielgefühl!
Zum Glück wurde wieder ein tolles Verhältnis zwischen Spiel- und Videoszenen geschaffen. Die Story wird wieder Kinoreif erzählt und wir spielen dabei die Hauptrolle. Die deutsche Synchronfassung ist dabei richtig gut gelungen. Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte allerdings lieber in der originalen Sprachausgabe spielen. Es ist dann (wie in vielen anderen Spielen auch) noch authentischer. Ein grandioser Soundtrack und die bestens platzierten Soundeffekte runden das Spielgeschehen ab.
Die Spielkamera bietet eine solide Leistung. Bei unseren Klettereinheiten sehen wir zu jeder Zeit, wo es lang geht und die Sicht wird uns nur selten versperrt. Auch die Möglichkeit, sich umzusehen, ohne unseren Charakter zu bewegen, ist gegeben. So können wir die schönen Landschaften und liebevollen Details der Entwickler entdecken und genießen.
Anders als bei Uncharted 2, in dem der Mehrspieler-Modus nur als nette Dreingabe diente, wurde für Drake´s neustes Abenteuer, extra ein eigenes Team für den Multiplayer-Part rekrutiert. Das macht sich definitiv bezahlt. Es wird ein Sucht-Faktor geschaffen, der es nur schwer zulässt, vom Mehrspielermodus abzulassen. Durch gute Leistungen als Einzelkämpfer, oder Teamspieler steigen wir in unserem Level auf und können neue Features und Waffen freischalten. Bis zu zehn Spieler können gleichzeitig bei verschiedensten Modi gegen- oder miteinander antreten. Neben den standardisierten Deathmatch- und Team-Deathmatch-Partien dürfen wir uns auch im „Plündern“ üben, wo ein Artefakt in die Truhe unsere Teams gerettet werden muss. Gerade mit einem abgesprochenen Teamplay macht das einen riesigen Spaß. Mitgeliefert werden auch wieder einige Coop-Missionen, die zusammen mit einem Freund erlebt werden wollen. Auch hier werden wir super in das Spiel eingebunden und können unseren eigenen Action-Film spielen. Schade ist nur, dass die Missionen relativ schnell durchgespielt sind.
Uncharted 3: Drake’s Deception bekommt von uns eine ganz klare Kaufempfehlung. Es wurde nur wenig anders gemacht, als in den Vorgängern, und das ist auch gut so! Eine neue, spannende und super inszenierte Geschichte macht aus dem Spiel eine berechtigte Fortsetzung der Uncharted-Serie. In unseren Augen hat dieses Spielgefühl noch keine andere Spiele-Reihe hinbekommen und sollte von jedem Playstation 3-Besitzer zumindest einmal getestet werden. Vielleicht trifft man sich ja online, auf dem virtuellen Schlachtfeld.
WERTUNG: Grafik: 88%, Sound: 89%, Steuerung: 86%, Balance: 92%, Spielspass: 94%, Mehrspieler: 89%, Gesamtwertung: 90%.