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Loveparade 2010 endet mit 19 Toten im Desaster

Bereits vor zwei Tagen fand die diesjährige Loveparade unter dem Motto „The Art of Love“ in Duisburg statt. Das diese im absoluten Desaster endete ist bereits fast jedem bekannt. Nun kommen immer mehr Informationen und auswertbares Material an die Öffentlichkeit.

Das für rund 250.000 Menschen ausgelegte Areal der diesjährigen Loveparade wurde demnach von schätzungsweise über einer Million Menschen aufgesucht. Anders als in den Jahren zuvor, ist das Gelände in Duisburg allerdings „geschlossen angelegt“. Das mit Bauzäunen abgetrennte Areal ist lediglich durch zwei Tunnelröhren erreichbar gewesen. Diese mussten ausserdem als Ein- und Ausgang zeitgleich dienen. Bei völliger Überfüllung des Veranstaltungsortes kam es dann zu den bekannten schrecklichen Szenen. Nachdem Besucher zudem ihrer Ungeduld Ausdruck verliehen und Zäune und Barrieren überwanden eskalierte die Situation. Beim Versuch um jeden Preis noch am Festival teilnehmen zu können drückten immer mehr Menschen in den Tunnel hinein. Durch den immer weiter steigenden Druck kollabierten dutzende Meschen und wurden schliesslich in vielen Fällen überrannt und zu Tode getrampelt. Andere Besucher stürzten in die Tiefe als sie versuchten hohe Mauern zu erklimmen, unter anderem an von anderen Gästen heruntergelassenen Stromleitungen. Augenzeugen berichten das es nicht möglich gewesen ist sich auch nur wenige Zentimeter zu bewegen. Massenhafte Panik wäre ausgebrochen weil es scheinbar für sie keinen Ausweg aus dem Kessel gegeben hat.

Die völlig überforderten Sicherheitskräfte waren machtlos in Anbetracht der Geschehnisse und dringend notwendge Rettungswagen und ärztliches Personal hatten keine Möglichkeit an die Unglücksorte heranzukommen. Bei Eintreffen der Helfer sollen viele Menschen bereits seit mehr als einer viertel Stunde tot unter der Menschenmenge gelegen haben. Viele Andere konnten reanimiert werden. Über 340 Verletzte waren auf einen Krankenhausaufenthalt mit teils schweren Verletzungen angewiesen.

Es dauerte Lange bis die Informationen das Partygelände erreichten. Während Menschen mit dem Leben rangen und andere nur schockiert zusehen konnten tobte die Feier direkt daneben unvermindert weiter. Während Fernsehsender bereits ihre Programme unterbrochen hatten, brachen ausserdem die Handynetze zusammen. Tausende besorgte Angehörige versuchten verzweifelt Freunde und Familie zu erreichen. Um hier zu deeskalieren schaltete die Stadt Duisburg eine Sonderrufnummer. Die Veranstalter entschieden sich ausserdem die Loveparade nicht abzubrechen um weitere Paniken bzw. in Massen abreisende Menschenmassen zu vermeiden. Eine strittige Entscheidung. Erst nach Stunden leerte sich das Gelände nach und nach, Bestürzung machte sich breit. Wohl auch wegen des verbreiteten Alkohol- und Drogenmissbrauchs kam es ausserdem immer wieder zu schweren Schlägerein und Ausschreitungen.

Der Veranstalter der Loveparade drückte unterdessen sein Mitgefühl für alle Opfer aus. Die Webseite ist in schwarz gehüllt. Ausserdem wurde bekannt gegeben das es keine weitere Loveparade mehr geben wird. Mit 19 Toten sowie unzähligen Verletzten und geschockten Menschen ein dramatisches Ende für das „Fest der Liebe“.

Ein besonders aufschlussreiches Amateurvideo zeigt die ausweglose Situation:
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